Musiksammlung
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Die Musiksammlung des Landesbibliothekszentrums in Speyer bietet Ihnen als größte öffentliche Notenbibliothek des Landes Rheinland-Pfalz den Zugang zu über 100.000 Notendrucken, fast 4.000 Musikhandschriften, rund 16.000 Tonträgern sowie zu umfangreicher musikwissenschaftlicher Fachliteratur.
Im Musiklesesaal finden Sie die wichtigsten Nachschlagewerke zum Thema Musik, neben Bibliographien, Datenbanken sowie Werkverzeichnissen und wissenschaftlichen Gesamtausgaben bedeutender Komponisten. Auf eine zunehmende Anzahl an Musik-CDs und Hörbüchern können Sie im Musiklesesaal ebenfalls direkt zugreifen. Unsere musikwissenschaftlichen Online-Datenbanken, darunter die NAXOS Music Library mit über 40.000 CDs, lassen sich darüber hinaus auch von zu Hause aus nutzen.
Die Musiksammlung umfasst Werke und Materialien aller Genres und Epochen. Ein traditioneller Schwerpunkt liegt dabei auf der sogenannten klassischen Musik, die in wissenschaftlichen und aufführungspraktischen Ausgaben gesammelt wird. Aus verschiedenen Schenkungen und Nachlässen ist darüberhinaus eine umfangreiche Sammlung von Noten für Salonorchester zusammengekommen, unterhaltsame Musik vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit Potpourris, Tanzmusik, Schlagern und Stummfilm-Musik. Lehrwerke für alle Instrumente, Songbooks und Musik für Kinder ergänzen das breitgefächerte Angebot.
Recherche und Bestellung
Die Bestände der Musiksammlung (Noten, Tonträger und Sekundärliteratur) befinden sich – mit Ausnahme der im Musiklesesaal aufgestellten Werke – weitgehend in den Magazinen der Bibliothek. Sie können anhand von Katalogen ermittelt und bestellt werden.
Der LBZ-Katalog PLUS (OPAC) des LBZ weist alle seit 1990 erworbenen Bestände sowie einen Großteil der älteren Literatur nach. Für die bis 2005 erworbenen Noten und Tonträger stehen zudem noch Zettelkataloge vor dem Musiklesesaal im ersten Obergeschoss zur Verfügung.
Über den LBZ-Katalog-PLUS bieten wir Ihnen auch den Zugang zu weiteren Informations- und Recherchemöglichkeiten aus dem World Wide Web und aus digitalen Datenbanken an. Hier finden Sie unter anderem wichtige musikwissenschaftliche Aufsatzdatenbanken wie RILM (Répertoire International de Littérature Musicale) und Musikstreamingdienste wie die NAXOS Music Library.
Ein Teil der Musikhandschriften sowie Drucke vor 1800 sind im Internationalen Quellenlexikon der Musik nachgewiesen und online über den RISM-OPAC recherchierbar. Unter dem Bibliothekssigel D-SPlb finden Sie die Nachweise der Pfälzischen Landesbibliothek.
Ausleihe
Für entleihbare Notendrucke gelten dieselben Leihfristen wie für Bücher (4 Wochen, bis zu drei Fristverlängerungen). CDs können für 4 Wochen entliehen werden, die Leihfrist ist nicht verlängerbar.
Für die Noten und Tonträger, die im Magazin der PLB stehen, gilt die allgemeine Bereitstellungsfrist von einer Stunde. Die ausleihbaren Medien werden an der Ausleihtheke bereit gestellt; Medien, die nur vor Ort genutzt werden dürfen, liegen im Lesesaal im 2. OG bereit.
Im Musiklesesaal erwartet Sie ein stetig wachsender Freihandbestand an Musik-CDs und Hörbüchern, die Sie jederzeit am Standort entnehmen und an der Ausleihtheke entleihen können. Im Aufbau befindet sich ein Freihandbestand an Noten, der ebenfalls jederzeit entliehen werden kann. Der übrige Bestand im Musiklesesaal ist nur eingeschränkt ausleihbar.
Von der Ausleihe ausgeschlossen sind:
- Drucke mit Erscheinungsjahr vor 1881 sowie gefährdete, seltene oder besonders wertvolle Bände
- Musikhandschriften (Benutzung im Lesesaal 2.OG möglich)
- Schallplatten, Kassetten und Tonbänder
- CDs, Videos und DVDs mit Pfalzbezug
Nicht entleihbare Medien können in den Lesesälen der Bibliothek eingesehen bzw. angehört werden.
Pfälzisches Musikgut und historische Bestände
Von der über 100.000 Einheiten umfassenden Sammlung der Musica practica im Landesbibliothekszentrum in Speyer gehören etwa 120 Drucke ins 18. Jahrhundert. Hier bildet die Produktion des Speyerer Musikverlegers Heinrich Philipp Boßler (1742 - 1812), dessen Verlag von 1779 - 1796 bestand, einen besonderen Schwerpunkt. Ältere Musikaliendrucke, etwa aus der Drachschen Offizin, existieren nur in Einzelstücken.
Etwa 5.000 Musikaliendrucke stammen aus dem 19. Jahrhundert. Hier ist das Bild der Bestände wiederum stark durch Privatsammlungen geprägt. Insgesamt vermitteln diese Sammlungen einen guten Eindruck von der Hausmusik des 19. Jahrhunderts.
Das Oeuvre des französischen Opernkomponisten Louis Trouillon Lacombe (1814 - 1884), das aus Familienbesitz in die Bibliothek gelangte, liegt in Drucken und Handschriften nahezu komplett vor.
Eine große und wichtige Bereicherung der Musiksammlung bedeutete 1986 das Depositum der Musikalien des Domchores durch das Speyerer Domkapitel. Es enthält in Drucken (ca. 500 Titel) und Handschriften das Aufführungsmaterial dieses Chores von 1830 - 1880. Die Erfassung dieses Bestandes ist bis auf wenige Ausnahmen (Restaurierungsarbeiten) abgeschlossen.
Auch der ehemalige Musikalienbestand der evangelischen Dreifaltigkeitskirche wurde der Bibliothek als Dauerleihgabe anvertraut. Aus dem Bereich der protestantischen Kirchenmusik besitzt das Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek eine ziemlich komplette Sammlung pfälzischer Gesangbücher des 19. Jahrhunderts.
Pfälzische Komponisten der Vergangenheit sind aufgrund des späten Gründungsdatums der Bibliothek nicht im wünschenswerten Umfang vertreten. Sie werden nach Möglichkeit rückergänzt, doch bleiben große Lücken. Es gibt nennenswerte Bestände des Zweibrücker Komponisten Jakob Heinrich Lützel (1823 - 1899) und von Georg Vierling (1820 - 1901).
Weitere Informationen sowie eine Übersicht über die Musiker-Nachlässe finden Sie hier.